Bewerben verboten

adminGedanken, Tagebuch, Verschiedenes 1 Comment

Dieser Artikel wurde am 10. Juni 2009 veröffentlicht
und ist möglicherweise nicht mehr aktuell!

Mir ist bewusst, wie beliebt die letzte Staffel von Germany’s Next Topmodel von Heidi Klum war. 8000 Menschen bei der Abschlussveranstaltung in der KölnArena sind Zeichen genug.
Mir war nicht bewusst, wie sehr die “Wenn ich nicht gecastet bin, existiere ich nicht”-Welle die gesellschaftliche Wahrnehmung von beruflicher Leistung schon verändert hat.

C&A Fashionmania Lehrlingscasting

C&A veranstaltet für seine Lehrlinge ein Casting – kein Bewerbungsverfahren – und nennt das Fashionmania.

Wie kann man sich das vorstellen?

Sitzen drei Jury-Mitglieder, die hauptberuflich nicht bei C&A angestellt sein dürfen, vor dem Bewerber, der T-Shirts und Pullis zusammenlegen oder ins Regal hängen muss? Dem aufgetragen wird, mit einem Mysteryshopper ein Beratungsgespräch über die mögliche Hautunverträglichkeit von Farbstoffen zu zelebrieren? Das wird dann wahrscheinlich auf den internen Monitoren an alle MitarbeiterInnen übertragen, die dann abstimmen müssen, wer den Sieg davonträgt, kurz, den Job bekommt.

Sie gestehen sich und der Welt damit aber ein, dass Bewerbungsverfahren im üblichen Sinn für den Bewerber ohnehin nur ein Glücksspiel sind, in dem dieser nie erfährt, aus welchem Grund seine Bewerbung abgelehnt wurde.

Gesehen vor der C&A Filiale auf der Wiener Mariahilferstraße.

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